Kratzphänomen am Außendurchmesser der Wälzkörper des Lagers: umlaufende Dellen im Kontaktbereich der Wälzkörper.Auf den Rollen sind im Allgemeinen parallele Umfangsspuren vorhanden, siehe Abbildungen 70 und 71, und bei Kugeln tritt häufig ein „Haarballen“-Phänomen auf, siehe Abbildung 72. Nicht zu verwechseln mit Kantenspuren (siehe Abschnitt 3.3.2.6).Die durch den Kantenlauf gebildete Kante der Spur ist aufgrund plastischer Verformung glatt, während der Kratzer scharfkantig ist.Harte Partikel setzen sich oft in den Käfigtaschen fest und verursachen Fressen, siehe Abbildung 73. Ursache: Verunreinigtes Schmiermittel;in den Käfigtaschen eingelagerte harte Partikel wirken wie Schleifpartikel auf der Schleifscheibe Abhilfe: – garantiert saubere Einbaubedingungen – verbessert die Abdichtung – filtert den Schmierstoff heraus.

Gleitmarkenphänomen: Wälzkörper rutschen durch, besonders große und schwere Rollen, wie z. B. vollrollige INA-Wälzlager.Rutschen raut Laufbahnen oder Wälzkörper auf.Material baut sich oft mit Schleifspuren auf.In der Regel nicht gleichmäßig auf der Oberfläche verteilt, sondern punktuell, siehe Abbildungen 74 und 75. Leichte Lochfraßbildung wird häufig festgestellt, siehe Abschnitt 3.3.2.1 „Ermüdung durch Mangelschmierung“.Ursachen: – Bei zu geringer Belastung und mangelhafter Schmierung rutschen die Wälzkörper auf den Laufbahnen.Da der Lagerbereich manchmal zu klein ist, bremsen die Rollen in den Käfigtaschen im Nichtbelastungsbereich schnell ab und beschleunigen dann stark, wenn sie in den Lagerbereich eintreten.– Schnelle Geschwindigkeitsänderungen.Abhilfemaßnahmen: – Lager mit geringer Tragfähigkeit verwenden – Lager vorspannen, z. B. mit Federn – Lagerspiel reduzieren – Auch im Leerzustand für ausreichende Belastung sorgen – Schmierung verbessern

Lagerkratzphänomen: Bei zerlegbaren Zylinderrollenlagern oder Kegelrollenlagern fehlt den Wälzkörpern und Laufbahnen achsparallel und äquidistant zu den Wälzkörpern Material.Manchmal gibt es mehrere Markierungssätze in Umfangsrichtung.Diese Spur findet sich meist nur in Umfangsrichtung von ca. B/d und nicht am gesamten Umfang, siehe Abbildung 76. Ursache: Fluchtungsfehler und gegenseitiges Reiben beim Einbau eines Einzelrings und eines Rings mit Wälzkörpern.Es ist besonders gefährlich, wenn Bauteile mit großer Masse bewegt werden (wenn die dicke Welle mit Lagerinnenring und Wälzkörperbaugruppe in den bereits im Lagergehäuse eingebauten Außenring geschoben wird).Abhilfe: – Geeignetes Montagewerkzeug verwenden – Fluchtungsfehler vermeiden – Beim Einbau von Komponenten möglichst langsam drehen.